Smarte Insulinpens? Ok, ich trage eine Pumpe, kann mich aber noch genau an die Zeit der Diagnose erinnern.
Damals – vor 14 Jahren – wurde ich während meiner Schwangerschaft im Krankenhaus auf Insulin mit einem festen Schema eingestellt. Nicht so frei wie heute.
Ich hatte einen „stinknormalen“ Pen. Halt so ein, einem riesigen Kugelschreiber ähnliches Teil, womit ich mir das Insulin mehrmals täglich gespritzt habe.
Als ich aus dem Krankenhaus kam, wurde ich erst einmal eine kurze Zeit von meinem Hausarzt weiter behandelt. Dieser fragte nach dem Aufenthalt im Krankenhaus natürlich nach meinen Werten, meinem Insulin und sonstigen Daten.
Fragte dann nach welchen Pen ich habe.
Ich weiß gar nicht mehr genau, welcher Pen das war, aber als der Arzt diesen sah, fragte er scherzhaft, ob ich Schwanger sei oder Oma werde. Denn solche Pens haben nur alte Leute, wie er sagte. Ok – ich hatte da ja noch nicht wirklich Ahnung von.
Er gab mir einen anderen Pen – dieser hatte keinerlei Ähnlichkeit mit einem Kugelschreiber, war in etwa halb so lang, dafür viel breiter. Man nannte ihn Innovo von Novo Nordisk – damals, wie sich später herausstellte, ein Hightech Pen. Dieser hatte bereits schon eine digitale Anzeige, welche mir zeigte, wann ich zuletzt, wie viele Einheiten Insulin gespritzt hatte. WOW!
Und das ganze von meinem Hausarzt - dieser war eh klasse! Aber er durfte mich leider nicht weiter behandeln und schickte mich zu einem Diabetologen.
Nach der Schwangerschaft gab es ja, fälschlicherweise, erst einmal kein Insulin mehr, sondern nur Tabletten.
Als ich dann aber richtig diagnostiziert wurde gab es wieder einen Pen. So ein "Kugelschreiberding" – ich hatte nämlich nun anderes Insulin.
Irgendwann habe ich von einem neuartigen Pen gelesen – PENDIQ!
Cool, den sollte es bald geben! Ich habe die Firma angeschrieben und konnte noch beim Produkttest mitmachen und bekam schnell und kostenlos diesen neuartigen digitalen Pen zur Verfügung gestellt.
Der Pendiq konnte mit Patronen verschiedener Insuline befüllt werden.
Cool, der wird über USB am Rechner ausgelesen!!! Quasi das erste Digitale Tagebuch - leider noch ohne APP. Die Einheiten konnte man sich in 0,1er Schritten abgeben und im Pen konnte man direkt ablesen, wann man zuletzt wie viele Einheiten gespritzt hatte ( Ich glaube die letzten 50 Injektionen waren gespeichert.). Außerdem hatte er einen eingebauten Timer, welcher daran erinnerte, die Nadel noch 15 Sekunden nach Insulinabgabe im Körper zu lassen und dann erst raus zu ziehen.
Heute, trage ich eine Pumpe, die kann noch viel mehr als jeder Pen. Verschiedene Basalraten, ach ja ich brauche nur noch mein Kurzzeitinsulin, welches kontinuierlich gepumpt wird, verschiedene lange Boli und und und.
Also ehrlich gesagt, Mehr kann ich jetzt über neue Pens nicht sagen. Hier können vielleicht andere Diabetiker mehr schreiben.
Ich bleibe bei meiner Pumpe - diese gebe ich niiiiiiiieeeee wieder her - ich liebe sie.
Die Boli rechne ich mir mit der MySugr App aus. In den Einstellungen habe ich meine Daten hinterlegt - Insulinwirkdauer, Korrekturfaktor, KH Faktor,...
Diese App rechnet mir dann aus, wie viel Insulin ich pumpen sollte.
Ich schaue aber immer noch einmal selbst nach, ob die Rechnung der App schlüssig ist, wenn ja, gebe ich die gewisse Insulinmenge in meiner Pumpe ein.
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