Ja, was soll ich euch sagen, wir haben mittlerweile Anfang Oktober und der Sommer hat nun wirklich "Auf Wiedersehen" gesagt.
Ich bin wieder mitten im Job, der Alltag hat mich wieder.
Aber nun langsam.
Anfang August ging es los. Die Eindrücke der Reha waren verarbeitet und es ging mir soweit gang gut. Da hat das Team in Ahlbeck gute Arbeit geleistet.
Also konnte ich am 08.08.2022 starten - starten in meinem neuen Job, in meiner neuen Kita, in meinem neuen Aufgabenfeld.
Und was gibt es da zu berichten?
Ich weiß gar nicht wie ich es in Worte fassen soll. Der Einstieg, nach 10 Jahren in meiner alten Kita, war so schön. Mein neues Team hat mich so herzlich willkommen geheißen.
Ich hatte von Anfang an das Gefühl dazuzugehören.
Auch die Kinder und die Eltern haben dazu beigetragen. Aber auch meine offene und herzliche Art, wie meine neue Chefin mir sagte.
Da ich aber auch noch so einiges an Resturlaub hatte, war der Einstieg in die Arbeit sehr sanft. Ich hatte immer wieder freie Tag, so dass es mir mit meinem Long Covid nicht von jetzt auf gleich zu viel wurde.
Aber irgendwie war ich auch an meinen freien Tagen vom Kopf her teils bei der Arbeit - aber mit einem ganz tollen Gefühl.
Und wie sagte ich abends immer so schön: "Ich bin müde, müde aber zufrieden!"
Die Arbeit war schon anstrengend, stelle mich aber sehr zufrieden.
Am Anfang konzentrierte ich mich erst einmal auf meine neue Gruppe, bevor es dann an die Leitungsaufgaben ging.
Was meinen Diabetes anging, spielte ich von Anfang an mit offenen Karten.
Mein DBLG1 sieht einem Handy ja schon sehr ähnlich und so informierte ich am ersten Tag meine Chefin und meine direkten Gruppenkolleginnen, dass ich nicht mein Handy die ganze Zeit mit mir rum
trage, sondern ein Gerät, welches ich für meine Diabetes Therapie benötige.
Ich wurde direkt gefragt, was es denn zu beachten gibt, bezüglich des Diabetes und klärte meine Kolleginnen auf.
Um alle auf den gleichen Stand zu bringen und niemandem Angst einzujagen, informierte ich beim ersten Dienstgespärch das gesamte Team - ich bin in allen Bereichen für eine offene Kommunikation. Dies ist mir immer sehr wichtig.
Weiter ging es dann auch mit dem IRENA Programm - der Rehanachsorge. Da ging es dann für mich Ende August zur Aufnahmeuntersuchung ins Medicos nach Schalke. Ich kam dort an, meldete mich an und wurde in einen Wartebereich gebeten. Schon da kam ich mir irgendwie fehl am Platz vor.
Ich saß dort mit ganz vielen Leuten mit Unterarmgehhilfen, viele hatten Schienen an Beinen oder Armen - irgendwie sah das ganze nach Orthopädie aus.
Lange musste ich dort auch nicht warten, bis ich zur Ärztin reingerufen wurde. Diese entschuldigte sich bei mir. Die Verwaltung hat mich irgendwie in der falsche Abteilung eingetragen.
Also weiter. Ich bin in das Büro der Rehanachsorge gegangen, um dort alles weitere zu klären.
Ok, Orthopädie war schlichtweg falsch.
Ich kam in die Long Covid Abteilung welche eng mit der Kardiologie zusammen arbeitet - ja passt.
Dort gab es dann aber leider erst Termine Ab Ende Oktober.
Ok also ging der Alttag erst einmal ohne Nachsorge weiter. Hieß für mich, ein Vollzeitjob, Kids und Haushalt.
Die Wochenenden verbrachten wir, wie im Spätsommer bei uns üblich mit Geburtstagen und feinen Radtouren. Hört hier bitte nice auf das was Steühan sagt. Sagt er, es werden etwas über 30 Kilometer, meint er 42 Kilometer.
Aber ich habe es geschafft. Die Strecke ist hierbei kaum mehr das Problem. Vor allem bei Steigungen erinnerte ich mich immer wieder an die in der Reha erlernten Atemtechniken.
Also, was soll ich euch abschließend sagen?
Die Reha hat mir sehr geholfen, der Alltag hat mich wieder, aber noch nicht so ganz wie vorher.
Meine aktuellen Probleme:
Ein Tag kann ganz schön lang sein!
Atmen unter Belastung - hier wende ich immer wieder die erlernten Atemtechniken an!
Hin und wieder habe ich noch Wortfindungsprobleme - aber deutlich weniger geworden.
Was ich noch schwer kann, Geräusche ausblenden und mich in einer hohe Geräuschkulisse auf das wesentliche zu konzentrieren. Hier bedarf es sehr viel Konzentration.
Aber ansonsten kann ich sagen, dass ich das ich das ganze mittlerweile relativ gut weggesteckt habe.
Obwohl ich immer noch großen Respekt vor diesem Virus habe.
Bis dahin und bleibt alle Gesund.
Kommentar schreiben